Reinraum Zubehör: Reinraummobiliar

Inhalt

Für die Möblierung ihrer Reinräume gilt zu bedenken, dass marktübliche Möbel aufgrund unzureichender Hygieneeigenschaften sowie der Partikelabgabe nicht ausreichen. Auch Möbel, die den Lebensmittelindustriestandards entsprechen, erfüllen die Anforderungen höherer Reinraumklassen nicht. Im Folgenden finden Sie Hilfestellungen, die Sie bei der Auswahl geeigneter Möbel unterstützen.

Laut Definition ist ein Reinraum ein Raum, in dem die Konzentration luftgetragener Teilchen, Partikel oder Keime sehr gering gehalten wird. Der Reinraum wird so konstruiert, dass die Anzahl der Teilchen, die in den Raum eingebracht werden bzw. die dort entstehen, so niedrig wie möglich ist. Die Reinraumtechnik sorgt konsequent für stabile, konstante und kontrollierbare Temperatur-, Luftfeuchtigkeits- und Druckbedingungen.

In vielen Bereichen wie zum Beispiel in der Medizintechnik, im Gesundheitswesen, in der Mikroelektronik, der Optik- und Lasertechnologie sind Reinräume ein „Must-have“.

Folgende Möbel findet man im Reinraum:

  • Personalschleusen (Spinde, Sit-over-Bänke, Schuhschränke, Spender für diverse Reinraumbekleidungen, Abfallbehälter …),
  • zwangsgeführte Hygieneschleusen (mit und ohne Zugangskontrolle),
  • Reinraumregale, Schränke,
  • Tische, Schreibpulte, Mikroskop- (vibrationsarm), Wiege-, Mess- und Spültische,
  • Stühle und Stehhilfen,
  • Reinraumtransportwagen,
  • individuelle Lösungen auf Kundenwunsch.
comprei und Sailer, Reinraumeinrichtung

Woran erkennt man reinraumtaugliche Möbel?

Reinraumtaugliche Werkstoffe

Wichtige Faktoren sind eine geringe Partikelemission, die chemische und mikrobiologische Beständigkeit sowie hydrophobe Eigenschaften. Ein wichtiger Unterscheidungsgrund zu Möbeln für den Einsatz außerhalb des Reinraums ist die chemische Beständigkeit gegen gängige Reinigungs- und Desinfektionsmittel. Für HPL und Edelstahl gibt es Zertifikate, welche bestätigen, dass diese gegen marktübliche Reinigungs- und Desinfektionsmittel dauerhaft beständig sind. Bis zur RR-Klasse ISO 7 sind Möbel aus Spanplatten zulässig, wenn auch nicht ideal, weil jede kleine Beschädigung zur Freisetzung von Partikeln führen kann. Auch führt der wiederholte Kontakt von Reinigungsmitteln zu einer Veränderung der Oberfläche (diese wird rau und damit nicht mehr reinraumtauglich). Daher empfehlen wir für reinraumtaugliche Möbel ab der Klasse 8 oder D durchgehend den Einsatz von Edelstahl oder HPL.

Edelstahl:

(Oberflächenrauheit < 0,8μm) ist hier state of the art. In höheren Reinraumklassen sollte die Edelstahloberfläche elektropoliert sein, um Partikeln und Keimen eine geringe Angriffsfläche zu bieten. Der Vorteil von Edelstahl ist seine Langlebigkeit, er ist leicht zu reinigen, und Sie können aus verschiedenen Legierungen, entsprechend den Anforderungen, auswählen (z. B. erfordert VE-Wasser mindestens V4A Materialqualität für den dauerhaften Einsatz). Ein weiterer Vorteil ist sein geringeres Ausgasverhalten. Natürlich müssen auch alle anderen Bestandteile des Reinraummöbels (Dichtungen, Funktionselemente) diesen Anforderungen entsprechen.

HPL – High Pressure Laminate:

Dieses Material erfüllt aufgrund seiner Funktionalität höchste Anforderungen im Reinraumbereich wie der Mikroelektronik, Pharmazie oder Life Science.

HPL weist folgende Eigenschaften auf:

  • Sehr hohe Stabilität und Schlagfestigkeit
  • Gute Verarbeitbarkeit (lässt sich ähnlich wie Holz bearbeiten)
  • Hohe Reinigungs-, Desinfektionsmittel- und Chemikalienbeständigkeit
  • Wasser- und Feuchtigkeitsbeständigkeit

Reinraumtaugliche Verarbeitung

Ihre reinraumtaugliche Oberfläche sollte keine Spalten und Toträume haben, leicht zu reinigen sein und keine Vertiefungen aufweisen. Als Auswahlkriterium kann hier die allgemein unter dem Überbegriff „Hygienic Design“ bekannten Anforderungen herangezogen werden. Unter Hygienic Design versteht man die reinigungsgerechte Gestaltung von Bauteilen, Komponenten und Produktionsanlagen.

Diese 5 Punkte sollten bei der Konstruktion von reinraumgeeigneten Möbel beachtet werden:

  • Dicht geschlossene oder geschweißte Konstruktionen verhindern Toträume und schwer zu erreichende Bereiche, in denen sich Flüssigkeiten, Keime oder Partikel sammeln können.
  • Alle offenen Bereiche, einschließlich Innenräume, sind gut mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln erreichbar.
  • Große Radien an Übergängen und nahtlose Rohrverbindungen erleichtern die Reinigung und vermeiden das Ablagern von Partikeln und Keimen an Kanten und in Fugen.
  • Der Einsatz hygienischer Schrägen an Flächen, die nicht funktionell bedingt waagerecht sein müssen, verringert das Risiko ungewünschter Ablagerungen.
  • Vermeidung von Strömungsstörungen, störungsfreie Umströmung geschlossener Bauteile

comprei, der Experte für Kontaminationskontrolle im Reinraum, kooperiert nur mit namhaften Herstellern, die über eine lückenlose Dokumentation der eingesetzten Materialien verfügen und in der Lage sind, die erforderliche Qualität für Ihren Reinraum bereitzustellen. Gerne beraten wir Sie bei der Auswahl und Planung Ihres Reinraums, um Ihnen einen wirtschaftlichen und sicheren Betrieb desselben zu gewährleisten.

Schreibmaterial

Sorgfältig ausgewählte, für Reinräume geeignete Schreibartikel tragen zur Kontaminationskontrolle im Reinraum bei. Hier finden Sie weitere Informationen zu Schreibpapier, Stiften und Etiketten.
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Wartung (Maintanance)

Die regelmäßige Wartung und Pflege, inklusive der Reinigung, erfordert bei Reinraummöbeln eine besondere Beachtung, da diese einen maßgeblichen Einfluss auf die Lebensdauer und Sicherheit der Investition darstellen. Das Ziel ist eine einfache, sichere und schnelle Reinigung aller Oberflächen, ohne diese zu beschädigen oder zu verändern. Hier sollten die in den SOP genannten Reinigungs- und Desinfektionsmittel mit den Beständigkeitslisten der Materialhersteller abgeglichen werden. Einige Chemikalien (hier besonders Sauerstoffabspalter) führen zu unschönen Farbveränderungen. Dies kann vermieden werden, indem man nach der Einwirkzeit mit einer auf die Reinraumklasse abgestimmten Flüssigkeit die Chemie von der Oberfläche entfernt. Von den Möbelherstellern gibt es Reinigungs- und Pflegeanleitungen; diese gehören in die hauseigenen SOPs integriert (Garantieanspruch). Der EU GMP Annex 1 verlangt, die Oberfläche auf Rückstände zu kontrollieren und diese gegebenenfalls zu entfernen.

Zusammenfassung

Reinraum-Möbel unterscheiden sich aufgrund des Einsatzes und der Anforderungen an einen Reinraum von Standardmöbeln, aber auch von Möbeln für die Lebensmittelindustrie. Den vielfältigen Bestimmungen sind Edelstahl sowie HPL am besten gewachsen. Edelstahl- und HPL-Einrichtungen, die konsequent nach Hygienic Design-Richtlinien gestaltet sind, sind besonders einfach zu reinigen. Geschlossene Konstruktionen und definierte Oberflächeneigenschaften gewährleisten zusammen mit hygienischen Schrägen, dass Ansammlungen von Partikeln und Keimen vermieden werden. Versteckte Kontaminationsrisiken werden ausgeschlossen. Wir von comprei freuen uns, mit Ihnen gemeinsam die richtigen Möbel zu definieren!

Reinraum Partikelrückhaltematten: Effektiver Schutz für Ihren sensiblen Reinraum!

Partikelrückhaltematten sind ein entscheidendes Element zur Aufrechterhaltung der Reinheit in sensiblen Arbeitsumgebungen. Aber warum sollten Partikelrückhaltematten eingesetzt werden?

Warum Partikelrückhaltematten?

In Reinräumen und anderen kontrollierten Umgebungen ist die Minimierung von Partikeln von größter Bedeutung. Partikel können nicht nur die Qualität Ihrer Produkte beeinträchtigen, sondern auch den Produktionsprozess stören und zu kostspieligen Ausfällen führen. Partikelrückhaltematten bieten eine effektive Lösung, um das Eindringen von Schmutz und Verunreinigungen zu reduzieren, indem Partikel bereits beim Eintritt in den Reinraum entfernt werden. Dies trägt zur Aufrechterhaltung der Reinraumklasse bei und erhöht die Gesamteffizienz der Produktion. Vor- und Nachteile von Abrissmatten im Vergleich zu permanent haftenden Matten von Dycem:
  • Einfache Installation und Wartung: Abrissmatten können schnell und einfach ohne Spezialwerkzeug oder Fachkenntnisse installiert werden. Im Gegensatz zu permanent klebenden Matten müssen sie nicht gereinigt werden. Durch einfaches Abreißen und Ersetzen der verbrauchten Folie bleibt Ihre Reinraumumgebung jederzeit sauber und geschützt. Beim Entfernen der benutzten Folie können bei unsachgemäßer Handhabung zahlreiche Partikel in die Umgebung freigesetzt werden (Studien gehen von bis zu 215.000 freigesetzten Partikeln aus). Wir haben ein Video erstellt, das zeigt, wie man die obere Folie richtig abreißt, um möglichst wenig Partikel freizusetzen.
  • Klebstoff: Abrissmatten geben Klebstoffreste über Schuhsohlen und darüber rollende Räder an den dahinter liegenden Reinraum ab. Dies erfordert eine wiederkehrende Grundreinigung des Reinraumbodens (der Reinraumboden wird klebrig).
  • Richtiger Einsatz der Abrissmatten: Um eine möglichst effiziente Reinigung der Schuhsohlen und der Räder zu erreichen, sollten mindestens 5-7 Schritte bzw. 3-5 Umdrehungen der Rollen auf der Abriebmatte durchgeführt werden. Dazu müssten mehrere Partikelrückhaltematten hintereinander ausgelegt werden. Dauerhaft klebende Partikelrückhaltematten lassen sich leichter an Ihre Anforderungen anpassen. Sie können leicht zugeschnitten und an Ihre spezifischen Anforderungen angepasst werden, wodurch eine maximale Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gewährleistet wird. Musterbeispiele im folgenden Bild.
Abrissmatten von comprei für den Reinraum
  • Kosten/Umwelt: Auf lange Sicht ist eine fest installierte Partikelrückhaltematte effektiver und kostengünstiger. Die Mitarbeiter von comprei erstellen Ihnen gerne einen Kostenvergleich, der auf Ihre speziellen Anforderungen zugeschnitten ist. Betrachtet man die Menge der Abrisse, so ist eine fest verklebte Partikelrückhaltematte umweltfreundlicher, da nicht jeden Tag mindestens eine Folie entsorgt werden muss. Reinraumeinrichtungen sehen in der Regel schon kurz nach der Anschaffung einen ROI sowie den zusätzlichen Vorteil einer geringeren CO2-Bilanz durch weniger Kunststoffabfall.
  • Sicherheit: Permanent haftende Partikelrückhaltematten halten Partikel zurück (99,9 %), selbst wenn die gleiche Stelle mehrmals berührt wird. Alle Dycem Produkte enthalten Polygiene BioMaster, einen aktiven antimikrobiellen Zusatzstoff, der das Keimwachstum um 99,9% reduziert. Auf Anfrage stellen wir Ihnen gerne weiteres Informationsmaterial und/oder eine Mustermatte zur Verfügung.
Wir von comprei bieten Ihnen Abrissmatten als auch hochwertige Partikelrückhaltematten und Beratungsdienstleistungen, um Ihre Reinraumumgebung zu optimieren und Ihren Anforderungen gerecht zu werden. Kontaktieren Sie uns noch heute, um mehr über unsere Produkte und Lösungen zu erfahren und Ihre Reinraumprozesse zu verbessern.

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7. Fachtreffen für produzierende Apotheken

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Ein Relaunch – das 7. Fachtreffen für produzierende Apotheken findet am Nachmittag des 6. Juni 2024 in Wien statt.